#39: Digitaler Desktop Walkthrough – Komplexität visualisieren und Denkbarrieren überwinden (Teil 1)

AutorIn: Janine Kreienbrink | 21. Dezember 2021 | Kategorie: Kollaboration

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Sofort anfangen, Bilder sprechen lassen, Komplexität akzeptieren und unbedingt alles mitschreiben – der Desktop Walkthrough in einem Satz zusammengefasst.

Letzte Woche haben wir in einer CX-Practitioners Session die ersten Schritte eines Desktop Walkthroughs durchgeführt. Das Ziel: Denkbarrieren überwinden und schnell und schmutzig die ersten Schritte eines neuen Zusammenarbeitsmodells visuell erarbeiten.

In diesem ersten Teil nehme ich Sie mit auf das digitale Storyboard, erläutere den Ablauf unseres Desktop Walkthroughs und gebe unsere Learnings bis dato bekannt. Im zweiten Teil werde ich ein Fazit ziehen und unsere Erfahrungen zusammenfassen.

Auf die zu bearbeitende CX-Herausforderung gehe ich nicht im Detail ein. Für Sie wichtig zu wissen ist, dass es um gute Zusammenarbeit zwischen Kollegen in physischen und digitalen Räumen geht.

Wie wir vorgegangen sind

Wir haben zu fünft auf einem Miro-Board gearbeitet und die Charaktere, Hintergründe, Sprechblasen, Geräte und Gebäude aus der Welt von SAP Scenes zu Hilfe genommen, um unser Storyboard zum Leben zu erwecken. SAP Scenes ist unter einer Creative-Commons-Lizenz frei verfügbar und eignet sich hervorragend, um sich Komplexitäten gemeinsam visuell zu nähern.

@Danke, SAP AppHaus für dieses coole Tool!
@Danke, Susanne Heiss, für diesen Tool-Tipp!

  1. Erste Journey: Es gilt, so schnell wie möglich ins Tun zu kommen, deshalb einen schnellen ersten Entwurf des Storyboards für die Journey erstellen ohne sich in lange Diskussionen zu verlieren.
  2. Landkarten und Bühnen bauen: Für eine erste Orientierung auf dem Board braucht es eine Übersichtskarte mit allen wichtigen Orten auf dem Board. Wir haben also die verschiedenen Firmenstandorte und Home Offices mit unterschiedlichen Hintergründen visualisiert.
  3. Akteure, Bühnenelemente und Requisiten: Für unseren ersten Durchlauf haben wir die beteiligten Akteure auf die digitalen Bühnen gesetzt. Weitere Requisiten waren vorerst nicht nötig.
  4. Durchlauf: Die erste Szene war kaum gebaut, da purzelten schon die Erkenntnisse und auf einem Post-it nach dem anderen dokumentierten wir die Herausforderungen und sammelten erste Ideen.

Was wir bis dato gelernt haben

25 Minuten und 40 Post-its später hielten wir erstaunt inne: Bereits nach diesem ersten „quick & dirty“ Durchlauf hatten sich zwei völlig neue Denkansätze herauskristallisiert!

Da unsere Session sich eh dem Ende neigte, beschlossen wir, die Erkenntnisse erst einmal sacken zu lassen und in der nächsten Session einen weiteren Durchlauf zu starten, um die beiden Ansätze gemeinsam mit SAP Scenes zu verproben und weitere Insights zu sammeln. Die Fortsetzung dazu folgt im Januar.

  • Sofort anfangen: Die Vorgehensweise erklären, sich mit den Figuren, Hintergründen und Artefakten von SAP Scenes vertraut machen, das Ziel noch mal klären und dann ohne über das Ergebnis nachzudenken, einfach direkt loszulegen. Wir tendieren sonst dazu, uns in endlosen Diskussionen zu verlieren.
  • Unbedingt alles mitschreiben: Halten Sie jede Idee, jedes Problem und aussagekräftige Zitate der Teilnehmenden fest, denn diese können sich entweder einzeln oder als großes Ganzes beim Sortieren und Clustern als wichtig erweisen. Nominieren Sie dafür eine Person, die sich nur darauf konzentrieren kann.
  • Bilder sprechen lassen: Wir sind visuelle Wesen, deshalb hilft es uns, wenn wir unterschiedliche Gegebenheiten auch über unterschiedliche Bilder wirken lassen. Ein Beispiel: Wenn es um mehrere Standorte geht, sind diese durch verschiedenartige Bürohintergründe darzustellen. Also nicht einfach einen Standort-Stellvertreter mehrfach verwenden, sondern für jedes Büro ein eigenes Bild einsetzen.
  • Komplexität akzeptieren: Beim Desktop Walkthrough geht es nicht darum komplexe Sachverhalte kleinzureden, sondern diese visuell darzustellen. Das ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Unter anderem auch deshalb, weil es gleich ins Tun geht. Aber es ist ungemein beruhigend für alle, wenn die Situationen einmal auf dem Board verewigt und damit eine erste Anerkennung des Ist-Zustandes stattfindet. Auf dieser Basis lässt sich gut weiterarbeiten.

Damit schließe ich Teil eins meines Erfahrungsberichts zum digitalen Desktop Walkthrough. Der zweite Teil folgt Ende Januar 2022. Bis dahin, herzliche Grüße und viel Spaß beim Ausprobieren 🙂